Karlsruhe, 10. September 2013.
Die Initiative „KMU innovativ“ des Bundesforschungsministeriums fördert das Forschungsprojekt „CLUSS“ mit mehr als einer Million Euro. gloveler, die junge Vermittlungsplattform für Privatunterkünfte aus Karlsruhe, ist als Forschungspartner mit dabei.
Worum geht es?
Gerade bei jungen Internet-Unternehmen, die interessante neue Produkte anbieten, verlangsamen sich die Dienste bei unerwartet hohen Zugriffszahlen oder brechen gar ganz zusammen, z.B. nach einer erfolgreichen Marketingaktion. Hier setzt die Zukunftstechnologie Cloud Computing an: die notwendigen zusätzliche Ressourcen an Rechenleistung und Speicherplatz werden in Echtzeit in der Cloud zur Verfügung gestellt und nach dem Ansturm wieder zurück gefahren. So müssen die Unternehmen teure Server-Ressourcen nicht dauerhaft mieten oder kaufen, nur um eine einmalige Spitzenlast abzufangen. Sie passen die Leistung den Zugriffszahlen an und zahlen nur für die punktuell benötigten Kapazitäten. So laufen die Webseiten immer gleich schnell und zuverlässig.
Bisher sind die Services der Cloud-Anbieter und die Web-Anwendungen der nutzenden Unternehmen noch nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. CLUSS entwickelt Anwendungsarchitekturen, Skalierungs- und Finanzierungsmodelle, die direkt auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten sind. Noch ist Cloud Computing für kleine Firmen verhältnismäßig teuer und es fehlen optimale automatisierte Entscheidungsmodelle, wann und wie zusätzliche Ressourcen zugeschaltet werden sollen.
Projektpartner rechnen mit signifikantem Mehrwert
Zusammen mit dem Forschungszentrum Informatik und den beiden Berliner IT-Firmen Zimory und cloudControl entstehen innovative Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen, die beim Startup gloveler im Geschäftsalltag erprobt und ausgewertet werden.
„Cloud Computing ist für die IT-Welt so revolutionär wie die Entwicklung von Maschinen für die industrielle Produktion“, betont Andreas Sperber, Geschäftsführer von gloveler. „Wir sind stolz darauf, dass das Bundesforschungsministerium uns den Zuschlag für dieses zukunftsweisende Projekt erteilt hat“, so Sperber weiter. „Wir erhoffen uns mittelfristig Einsparungen von bis zu 30%. Die freien Mittel wollen wir in unser Kerngeschäft der Vermittlungsplattform und den Kundenservice investieren.“
„Wichtig für uns war auch, dass alle Daten auf deutschen Servern und damit unter strengen Datenschutzbestimmungen gehostet werden“. Gerade durch verschiedene Ausspäh-Affären gewinnt die Datensicherheit nochmals an Bedeutung.
Alle Projektpartner rechnen dank der engen Vernetzung von Wirtschaft und Forschung mit signifikantem Mehrwert. Zimory und cloudControl werden auf den Ergebnissen eigene marktfähige Produkte entwickeln, das Forschungszentrum Informatik eine Fülle an Realdaten gewinnen und gloveler die entwickelten Produkte direkt einsetzen.
Cloud Computing ist ein echter Zukunftsmarkt. 2011 wurden bereits 2 Milliarden Euro allein in Deutschland investiert, 2015 werden es schon über 8 Milliarden Euro sein.
CLUSS steht für CLoUd Services Scalability. Das Forschungsprojekt adressiert die Cloud als Ganzes und beschäftigt sich unter anderem mit den Unterbereichen „Infrastructure as a Service“ (IaaS) und Platform as a Service (PaaS).
Durch IaaS können Rechenleistung, Speicherplatz und andere Dienste in der Cloud in Anspruch genommen werden. PaaS bietet für Software eine Umgebung, um die Programme innerhalb der Cloud auszuführen.
Dank Cluss steht die Cloud in Zukunft auch kleinen Unternehmen offen